Fantasyromane

19. Juli 2024

Als erste Autorin schenkt mir Eve Grass zu Beginn dieses Jahres ihr Vertrauen und lässt mich ihre fantastische Geschichte über die fliegenden Pferde einsprechen.

„Das Pegasosgen“ – eine Trilogie!

Und so tauche ich ein in die herrliche Landschaft Andalusiens und begegne Einheimischen und Zugereisten, deren Schicksale im Laufe der Story miteinander verwoben werden. Da sind zum einen Rike und Hannes, Auswanderer aus Deutschland, die sich in Andalusien mit Rikes‘ Pferden auf einer Finca ein neues Leben aufbauen wollen. Im Nationalpark Coto de Donana verirrt sich Rike bei einem langen Ritt mit ihrem Hengst Tares Colonel und trifft am Abend auf eine Finca und deren Bewohner – die alte fast blinde Maria und ihr Lebensgefährten Jose. Sie laden sie ein, mit ihnen zu essen und bei ihnen zu übernachten, damit sie am nächsten Morgen sicher den Heimweg antreten kann. Nach kurzem Zögern ist Rike einverstanden. Lange sitzen Maria und Rike nach dem Essen an diesem Abend zusammen und die Geschichten, welche Maria erzählt, hören sich für Rike zunächst zu sehr der Fantasie Marias entsprungen an. Maria erzählt von Pegasos, einem fliegenden Pferd im alten Griechenland, dass stolz und unabhängig seine Herde anführte und nur unter besonderen Bedingungen Vertrauen zum Menschen fand – zu einem besonderen Menschen – Bellerophon. In einer dramatischen Zeit retten die beiden ein ganzes Dorf vor dem sicheren Verderben. Zu gerne hätten Machthaber der späteren Jahrhunderte diese faszinierenden Wesen für ihre Zwecke missbraucht, doch die alten Hüter schaffen es immer wieder, die fliegenden Pferde zu schützen und so blüht die im Verborgenen lebende Rasse der fliegenden Pferde neu auf und erobert sich ihr Territorium zurück.

Die alte Maria sieht in Rike eine neue Hüterin und vertraut ihr weitere wichtige Ereignisse aus den letzten Jahrhunderten um die fliegenden Pferde an. Während Rike diese Aufgabe zu Beginn nur zögerlich annimmt, setzt sie im Laufe der Geschichte bei dem Versuch, die fliegenden Pferde vor der Gefahr durch den egoistischen Menschen zu schützen, sogar ihr Leben aufs Spiel.

Welche Rolle der Pilot Hannes, der ihr Ehemann ist, der marokkanische Arzt Abdai bin Nuhr, Isabella von Kastilien und weitere wichtige Personen in dieser Geschichte spielen, das dürft ihr nun herausfinden.

Wer Pferde liebt und sich für Urban Fantasy begeistert,

ist mit dieser faszinierenden Geschichte über diese fantastische und stolze Rasse der Fliegenden Pferde gut beraten. Facettenreich beschreibt Eve Grass die wilde ursprüngliche Landschaft Andalusiens. Detailreich entwickelt die Autorin über 3 Bände hinweg eine spannende Szenerie, welche den Hörer mitfiebern, mitreißen, mitlachen und mitweinen lässt. An welchen Stellen mir der Atem stockte, ich in Tränen ausgebrochen oder ich mich einfach nur für diese besondere Spezies gefreut habe, erzähle ich jetzt nicht, denn ihr sollt es selbst herausfinden, warum ich mich so für diese Geschichte begeistere. Nun, im Juli 2024 durfte ich mit dem dritten Band der Trilogie die Reihe beenden.

Und so viel kann ich verraten – das Finale wird euch überraschen!

Ich habe euch hoffentlich neugierig gemacht?

Hört rein bei Amazon, Thalia, bookbeat, Hugendubel und weiteren Streamingshops. Zum Abschluss unserer wirklich entspannten Zusammenarbeit, in der Eve mir immer sofort weiterhalf, wenn ich mal wieder die Aussprache eines spanischen Namens, Ortsnamens, Flusses oder einer Gegend nicht kannte, habe ich Eve Grass noch einmal Fragen zu ihrem Roman gestellt, die mir unter den Nägeln brannten. Und ihre Antworten waren nicht alltäglich….

Und so viel kann ich verraten – das Finale wird euch überraschen!

Das Interview

„Liebe Eve, in deinem 3teiligen Fantasyroman „Das Pegasosgen“ erzählst du detailreich von den Orten und der Landschaft Andalusiens. Was bedeutet dieser Teil der Erde für dich?“

EVE:
Liebe Christiane, als die Trilogie entstand, haben mein Lebensgefährte und ich mehrmals im Jahr Urlaub in Andalusien gemacht. Unter anderem entstand der erste Band mit dem Untertitel „Marias Geheimnis“ tatsächlich im „Häuschen am See“, in welches ich die alte, blinde Maria einziehen ließ. Es handelt sich um ein uraltes Anwesen in den Bergen der Sierra Grazalema mit Blick auf den Stausee Embalse de Zahara. Ich habe mich dort sehr heimisch gefühlt.

„Du lässt eine Spezies in deinem Buch entstehen, die über das normale Pferd hinausgeht, du lässt ein Wesen auferstehen, welches sich schon Kinder erträumen. Wann kam dir die Idee zu deiner Trilogie oder gab es eine besondere Situation, in der du diese Idee entwickelt hast?“

EVE:
Als Kind habe ich bereits meine Liebe zu Pferden entdeckt, und zwar im Bayerischen Wald, direkt an der Grenze zur Tschechischen Republik. Dieser zauberhafte Teil der Welt hat auch im dritten Teil mit dem Untertitel „alte Himmelsrechte“ ein komplettes Kapitel bekommen.
Die Pferde haben mich lange durchs Leben begleitet. Ich züchtete Quarter-Horses und wurde mit einer Dreijährigen im Jahr 1990 Europameisterin in Reining, einer Art Westerndressur. Das Schicksal jedoch geht eigene Wege und so lernte ich einen Berufspiloten kennen. Ich erwarb im Jahr 2000 meine eigene Fluglizenz und war aktiv in einer Remos G3 unterwegs bis zum Jahr 2022. Dann musste ich die Fliegerei aufgrund einer Augenerkrankung leider aufgeben. Pferde und Flugzeuge aber verbanden sich in meinem Kopf zu einer rasanten Geschichte. Und so habe ich sie aufgeschrieben – die Story um die fliegenden Pferde.

„Eve, es kommt ja in der Geschichte immer wieder zu großen Konflikten zwischen Mensch und Tier. Ich fragte mich, während ich das Hörbuch einlas, wer die tatsächliche Bedrohung für den anderen ist, das Tier für den Menschen oder eher der Mensch für das Tier? Und obwohl es ein Fantasyroman ist, hatte ich oft den Gedanken, über die Themen zu lesen, die uns auch heute noch in der Realität beschäftigen. Wie siehst du das – ist der Mensch ein Egoist?“

EVE:
Um es ganz offen anzusprechen: Ja für mich ist der Mensch ein Egoist. Letztendlich nimmt er sich auf diesem Planeten nahezu alles, ohne Rücksicht auf den Rest der Lebewesen zu nehmen. Nehmen wir doch ein realistisches Beispiel. Wölfe wurden in unseren Wäldern schon zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ausgerottet. Wir haben sie wieder angesiedelt und die Tiere erobern ihren Lebensraum zurück. Nun fordern viele von uns ihre Bejagung, weil sie sich instinktiv Nahrung beschaffen, auch wenn sie aus unseren Nutztierherden stammt. Außerdem kommen sie in unserem dichtbesiedelten Land den Städten und Dörfern immer näher. Mit den fliegenden Pferden würde es ähnlich laufen. Der Hype zu Beginn der Entdeckung wäre riesig. Disney-World und andere Vergnügungsparks würden „Pegasos“ in Volieren ausstellen oder versuchen, ihn als Kinderbelustigung zu zähmen. Doch was, wenn auch sie ihre Freiheit zurückerobern würden? Was würde das für unseren Flugverkehr bedeuten? Wären Urlaubsflüge nach Mallorca noch möglich, wenn riesige Herden von fliegenden Rössern mit einer Spannweite von acht Metern die Airways kreuzen? Ich denke, spätestens hier wäre das Verständnis der Menschen für das großartige Fabeltier verschwunden. Wir würden sie jagen und töten, wie alles, was uns im Weg steht.
Die Trilogie soll unterhaltsam, fantastisch und spannend rüberkommen, keine Frage. Aber wenn es bei den Hörern nur ansatzweise bewirkt, darüber nachzudenken, ob wir uns Mutter Natur gegenüber immer fair verhalten, dann würde mich das als Autorin riesig freuen.

Solch majestätische Tiere am Himmel zu sehen, hätte seinen Reiz. Aber ich bin, gerade im Hinblick auf all die Probleme unserer Welt und mit einer Bevölkerungsdichte von acht Milliarden, froh, dass das Gen des Pegasos nicht wirklich existiert.

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