Jugendbuch

11.Dezember 2024

Die Suche nach guten Büchern, von denen es kein Hörbuch gibt, weite ich an manchen Tagen auf Facebook und Instagram aus, da viele gute Bücher bei Amazon aus verschiedenen Gründen leider auf den hinteren Rängen versteckt liegen. Ab und zu schreibe ich den Autor/ die Autorin über ihren Instagram-Account an und erlebe durchaus positive Reaktionen. Die Autoren freuen sich, dass ich sie mit ihrem Buch gefunden habe.

So erging es mir, als auch Uta Swora sehr interessiert auf meine Idee, aus ihrem Buch ein Hörbuch zu machen, reagierte.

Sie hat 2020 während der Coronaepidemie mit ihrer Trilogie „Die geheimen Fächer“, wobei Band III noch in der Entstehung ist, ein neues kreatives Feld beschritten, denn sie ist hauptberuflich Musikpädagogin und Musikwissenschaftlerin, unterrichtet die Fächer Klavier und Querflöte und ist darüber hinaus als Lehrbeauftragte für Musikwissenschaft im Hochschulbereich tätig.

In ihrer Trilogie geht es um die Leidenschaft und Träume eines Jugendlichen, denn   Ferdinand möchte unbedingt Schriftsteller werden. Mit diesem Wunsch stößt er bei seinem Vater auf heftigen Widerstand. Dieser möchte, dass Ferdinand einen „richtigen“ Beruf erlernt, bei dem man auch sicher Geld verdient. So geraten Vater und Sohn in heftige Auseinandersetzungen und finden keinen Zugang mehr zueinander. Warum ist Ferdinands Vater so sehr gegen seinen Lebenstraum? Was steckt dahinter.  Gibt es etwas in der Vergangenheit des Vaters, dass seine Haltung erklären könnte. Und was hat das mit Ferdinands Onkel zu tun? Nur mühsam öffnet der Junge ein sogenanntes geheimes Fach nach dem anderen, um das Geheimnis zu lüften und seinen Vater besser zu verstehen.

Der erste Band endet dramatisch…. Und die Geschichte wird weitergehen!                          

Gekonnt bereichert Uta Swora die Handlung der Geschichte mit ihrem Wissen über klassische Musik und deren Musiker und bietet nicht nur Jugendlichen, sondern durchaus auch Erwachsenen einen Lese- und nun auch mit dem Hörbuch einen Hörgenuss.

Das Interview mit der Autorin

Liebe Frau Swora, wie kamen Sie auf die Idee zu dieser Geschichte? Was hat Sie inspiriert?                                                                                                                                      

Wenn ich selbst Romane lese, freut es mich immer, wenn ich mich in die Charaktere hineinversetzen kann, und genau das war auch mein Ziel bei Ferdinand, meinem Hauptprotagonisten. Die Geschichte ist zwar nicht direkt autobiografisch, aber es gibt natürlich durchaus Ähnlichkeiten zwischen ihm und mir, so z.B. die Liebe zum Schreiben. Während ich jedoch einfach dem Drang zu schreiben nachgeben konnte und ich von außen sogar noch darin bestärkt wurde, wollte ich über jemanden schreiben, dem es nicht so leicht gemacht wird, seinen Traum zu verwirklichen, und wie er es schafft, damit umzugehen, ob er einfach aufgibt oder darum kämpft. Die Themen, die darüber hinaus in dem Roman eine Rolle spielen, z.B. Freundschaft, familiäre Beziehungen, die Suche nach der eigenen Bestimmung und nicht zuletzt das Erwachsenwerden, sind Themen, die für mich persönlich von großer Bedeutung sind, so dass es mir großen Spaß gemacht hat, sie literarisch zu verpacken.

Beim Lesen Ihres Buches ist mir Ihr detailliertes Wissen über Klassische Musik aufgefallen. Sie haben es sehr schön in Ihre Geschichte eingewebt und ich merkte ganz deutlich, dass Sie einen besonderen Bezug dazu haben, dafür brennen. Ich wurde natürlich wieder neugierig und habe mir die Musikstücke, die sie beschrieben haben, direkt angehört. Dmitri Schostakowitschs‘ Sinfonie Nr. 4 ist wirklich ein gewaltiges spannendes Werk und ging mir an einigen Stellen durch Mark und Bein, wie man so schön sagt.

Was ist Ihre Intention beim Schreiben Ihrer Geschichte in Bezug auf die Musik und natürlich auch auf die Handlung?

Wenn jemand, der das Buch liest (oder hört!), sich wie Sie die genannten Stücke anhört, dann habe ich viel erreicht, das freut mich sehr! Als Musikpädagogin und Musikwissenschaftlerin habe ich beruflich mit Musik zu tun, aber auch aus meinem Alltag ist die Musik nicht wegzudenken, sie ist für mich ein unverzichtbarer Bestandteil meines Lebens und darum war es keine Frage, diesen irgendwie auch in den Roman einzubauen. Ich habe aber bewusst den Hauptprotagonisten so dargestellt, dass er sich zunächst nicht mit Klassischer Musik auskennt und auch zuerst wenig Interesse zeigt, der seine Meinung aber nach und nach ändert, weil er feststellt, dass Musik – also bestimmte Musik – auf eine ganz bestimmte Weise wirken kann, dass sie ihm aber auch viel über die Menschen erzählen kann, die ihm wichtig sind. Auf diese Weise spielt die Musik bei der Suche nach den „geheimen Fächern“ eine wichtige Rolle und ist gleichzeitig Träger unterschiedlichster Gefühle, seien es positive wie Euphorie, Glückseligkeit oder Zufriedenheit, aber auch andersgeartete wie Trauer, Schmerz und Verzweiflung.

Wie schaffen Sie es, neben Ihrer Tätigkeit als Musikwissenschaftlerin, die sicherlich  viele Aufgabenbereiche umfasst, zu schreiben? Haben Sie dafür eine Strategie, eine regelmäßige Zeit oder wie kann ich mir das vorstellen?

Ich wünschte, ich könnte diese Frage bejahen, aber leider habe ich weder eine bestimmte Strategie noch regelmäßige Zeiten. Manchmal schreibe ich wochenlang gar nichts, und dann wieder jeden Tag ein bisschen. Deswegen brauche ich auch ziemlich lange, bis ein Roman fertig ist, denn zwischen den intensiven Schreibphasen kann schon mal viel Zeit vergehen. Das Interessante aber ist, dass ich, sobald ich einmal einen Anfang gefunden habe, losschreiben kann, ohne zu wissen, wohin die Geschichte führen wird. Das macht es allerdings auch gerade spannend. Natürlich habe ich eine grobe Idee im Kopf und vielleicht auch schon ein paar Stichworte zum Verlauf der Handlung, aber meistens ist es so, dass der tatsächliche Inhalt erst beim Schreiben selbst entsteht und ich mich auch schon mal über das hinwegsetze, was ich vorher aufgeschrieben habe. Auf diese Weise reicht es, ein mehr oder weniger großes Zeitfenster zu haben, in dem ich schreibe, manchmal reichen dafür schon 30 Minuten in der Mittagspause. Wenn ich dann noch einen geeigneten atmosphärischen Rahmen habe – das ist kurioserweise in den seltensten Fällen mein Schreibtisch, sondern idealerweise ein schönes Café, mit angemessener Geräuschkulisse und lauter redenden oder lesenden Menschen um mich herum – , fließen die Ideen umso leichter aufs Papier.

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